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Die Arbeitsbeziehungen in Einzel- und Filialapotheken – Empirische Untersuchungen vor dem Hintergrund der Agenturtheorie und der Behavioral Agency Theory

Dr. Christian Knobloch untersucht auf Grundlage der Agenturtheorie und der Behavioral Agency Theory die Arbeitsbeziehungen in Einzel- und Filialapotheken. Hierbei zeigt sich, dass die Agenturtheorie mit der Fixierung auf monetäre Anreize und Kontrollmaßnahmen zur Vermeidung des Agenturproblems wesentliche Aspekte von Agenturbeziehungen unberücksichtigt lässt. Zu diesen Aspekten gehören insbesondere die sozialen Präferenzen von Individuen und die Bedeutung von freundlichen Handlungen in der Beziehung zwischen Individuen – diese Aspekte werden von der Behavioral Agency Theory berücksichtigt.

Das Buch eignet sich sowohl für Dozierende und Studierende in den Bereichen neoklassische Ökonomik, Verhaltensökonomik sowie Arbeits- und Organisationspsychologie als auch für Apothekeninhaber, Apothekenfilialleiter, angestellte Apotheker sowie Beratungsunternehmen für Apotheken.

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Forschungsprojekt

Arbeitsbeziehungen in Einzel- und Filialapotheken

Hintergrund:
Apothekeninhaber/innen sind mit einer schwierigen Situation konfrontiert: Zum einen sollen sie als Pharmazeuten/innen die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Zum anderen müssen sie als Kaufleute agieren und dürfen den betriebswirtschaftlichen Erfolg ihrer Apotheke nicht aus den Augen verlieren. Daraus ergibt sich ein Spannungsverhältnis, das sich häufig in den Arbeitsbeziehungen zwischen dem/der Apothekeninhaber/in und seinen/ihren approbierten Angestellten widerspiegelt.

Forschungsfrage:
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können u.a. Antworten auf folgende Fragen bieten:

  • Welche Faktoren beeinflussen die Arbeitsbeziehungen in der Apotheke?
  • Welche Anreize setzen Apothekeninhaber/innen ihren leitenden Angestellten und welche Wirkung haben diese? Wirkt Vertrauen beispielsweise besser als Kontrolle und wie wichtig ist Lob?
  • In welchen Bereichen sind Informationen in der Apotheke ungleich verteilt und wie wird damit umgegangen?

Vorgehen bei der Untersuchung:
Das Forschungsprojekt gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil stehen die Auswirkungen von klassischen Konditionierungsinstrumenten wie finanziellen Anreizen oder Kontrollen im Mittelpunkt. Der zweite Teil der Untersuchung konzentriert sich auf den Einfluss von immateriellen Anreizen wie Lob, Autonomie und Vertrauen auf das Arbeitsverhalten und das Empfinden der Angestellten in der Apotheke.            
Dadurch dass jeweils Apothekeninhaber/in und Filialleiter/in oder Stellvertreter/in befragt bzw. interviewt werden, können auf diese Weise die Fremd- und Eigenwahrnehmung von Vorgesetzten und ihren Angestellten ermittelt werden. Sämtliche Daten werden anonymisiert, so dass kein Rückschluss auf den Befragten bzw. die Apotheke möglich ist.

Untersuchungsergebnisse:
Die Untersuchungsergebnisse wurden im Rahmen des FilialForums am 9. November 2019 in Essen vorgestellt.
Veröffentlichungen zu dem Thema finden sich in DAZ (2016/50), DAZ (2018/11), Eins & Drei (2019/3), Eins & Drei (2019/4)Eins & Drei (2019/5)Eins & Drei (2019/6)Eins & Drei (2020/2) sowie in unserem Essener DacApo (2016/4) und DacApo (2018/1).